World Athletics Tour zu Gast in Lausanne – Athletissima 2009

Usain (Lightning, Thunder was auch immer) Bolt hat mal wieder zugeschlagen. Bei strömenden Regen und 0,9m/s Gegenwind lief er mit 19,59s die 4. schnellste Zeit der Geschichte. Lashawn Merritt (aktueller Olympiasieger über 400m) konnte ihm dabei mit 20,41s als 2.ter keine wirkliche Gegenwehr bieten. Damit hat Bolt seinen Anspruch auf den Titel bei der WM wieder sehr klar bestätigt. Das Stadion in Lausanne scheint eine ideale Kurve für die Athleten zu bieten, denn es werden ja schon jahrelang super Zeiten auf dieser Bahn produziert.
Sein jamaikanischer Kollege Asafa Powell gewann die 100m überlegen in 10,07s. Über 1500m der Frauen gab es ein sehenwertes Duell zwischen Gelete Burka (ETH) und Marjam Yusuf Jamal (BRN ehemals ETH). Schlussendlich gelang der Jahresschnellsten Burka der Sieg mit 4:00,67min vor Jamal (4:01,99min). Bei den 800m der Männer war der Olympiazweite Ahmed Ismail Ismail der Sieger in 1:44,80min.
Über 400m Hürden stürzte die bis dahin Führende Angela Morosanu (ROM) bei der letzten Hürde. So ging der Sieg an Tiffany Ross-Williams (USA) in 54,73s. Beim Speerwerfen der Damen gab es durch Steffi Nerius (GER) eine kleine Überraschung. Sie verwies mit 65,37m die Olympiasiegerin Babora Spotakova (CZE) und Christina Obergföll auf die weiteren Plätze. Yargelis Savigne (CUB) gewann den Dreisprung überlegen mit 14,91m.

Das Meeting kann momentan auch noch bei Universalsports komplett angesehen werden!
Die kompletten Ergebnisse gibt es beim IAAF.

IAAF Fantasy Athletics

Für alle die noch nicht dabei sind:

Auf der Webseite des IAAF wird ein Spiel durchgeführt bei den man für verschiedene Meeting verschiedene Teams zusammenstellen muss. Das Team besteht aus einem Kaptitän (doppelte Punkte) und 5 normalen Mitgliedern. Je nach Platzierung werden Punkte vergeben. Um es spannender zu machen darf jeder Athlet darf im Laufe der Saison nur einmal gesetzt werden.
Für die Tagesgewinner jedes Meetings gibt es einen Adidas Trainingsanzug. Die Plätze 2 und 3 werden mit einem T-Shirt von Adidas gewürdigt. Der Gewinner des kompletten Spiels gewinnt eine Reise zu einem Meeting der World Athletic Tour für 2 Personen inklusive 2 Nächtigungen und Flug. Die Plätze 2-10 werden mit einem Adidas Trainingsanzug vergütet.
Leider sind die ersten beiden Meetings schon vorbei. Aber auch Neueinsteiger haben noch ihre Chancen, da ja die Athleten nur einmal verwendet werden können. Mir macht das Spiel jedenfalls großen Spass!

lg hosl

3000m Hindernis Europarekord durch Bob Tahri!

Nach einer knappen 1500m Niederlage gegen Mahiedine Mekhissi-Benabbad, dem zweiten sehr starken französischen Hindernisläufer, gelang Bouabdellah (Bob) Tahri in Metz über 3000m Hindernis ein neuer Europarekord in 8:02,19min. Damit löste er den mittlerweile des Dopings überführten Simon Vroemen als Europarekordler ab.

Bislett Games in Oslo – Golden League

Fast ein wenig unter dem Wert vergangener Jahre verlief das Golden League Meeting in Oslo. Einige herausragende Ergebnisse gab es natürlich trotzdem.
Sanya Richards meldete über 400m der Frauen ihren Anspruch am Jackpot mit souveränen 49,23s an. Beim Stabhochsprung der Damen gab es nach einem Wolkenbruch fast eine Überraschung. Yelena Isinbayeva gewann den Bewerb jedoch trotzdem mit übersprungenen 4,71m vor Monika Pyrek die die selbe Höhe überquerte.
Das 5000m der Frauen sollte eines der Highlights mit einem Weltrekordversuch von Meseret Defar werden. Wie von mir vermutet kam es jedoch nicht dazu. Es war eine Sprintentscheidung die Defar mit 14:36,38min für sich entschied. Vivian Cheruiyot kam mit 14:37,01min vor Meselech Melkamu (14:37,50min) und meiner „Retterin“ Sylvia Kibet (14:37,77min) als Zweite ins Ziel. Lediglich zwei Läuferinnen in dem 17 Frauen starken Feld blieben über 15 Minuten!
Auch das 3000m Hindernisrennen bot überraschend ansprechende Leistungen. Ruth Bisibori Nyangau gewann mit 9:18,65min den Bewerb.
Das komplette Ergebnis gibt es auf der IAAF-Seite.
Mit Clemens Zeller war auch ein Österreicher mit dabei. Auf der von den meisten Läufern ungeliebten Bahn 1 über 400m gelang ihm jedoch nur der letzte Rang im Hauptbewerb mit 46,44s. Somit wieder kein WM-Limit. 🙁
Die tragische Figur über 800m der Männer war Abubaker Kaki. Nach seinem Juniorenweltrekord im letzten Jahr auf dieser Bahn viel ca. 100m nach dem Start nach einer Zerrung auf die Bahn. So gewann Yuriy Borzakovskiy mit 1:44,42min.
Das traditionellste Rennen in Oslo, die „Dream-Mile“, gewann der Hallenweltmeister Deresse Mekonnen in 3:48,95min. Der Zweite William Biwott Tanui gelang mit 3:49,29min ein neuer Juniorenweltrekord.
Über 5000m der Männer ging mit Kenenisa Bekele ein weiterer Aspirant auf den Jackpot an den Start. Nach seiner Vorstellung in Berlin bei der er sichtlich Mühe hatte gewann er hier mit einer 53er Schlussrunde in 13:04,87min ein bisschen souveräner.
Die kompletten Ergebnisse gibt es bei IAAF.

Deutsche Meisterschaften in Ulm – WM wir (deutsche) kommen

Ein wahres Feuerwerk gab es am ersten Tag der deutschen Meisterschaften. Binnen weniger Minuten unterboten Carolin Nytra über 100m Hürden und Sebastian Bayer im Weitsprung das WM-Limit des DLV für Berlin klar. Carolin Nytra gelang mit 12,78s eine persönliche Bestleistung. Ihr Freund Sebastian Bayer, der in der Freiluftsaison noch nicht so richtig an die Hallenleistung von Turin anschließen konnte, setzte es mit 8,49m eine neue Freiluftbestleistung.
Über die 100m der Frauen fiel eine europäische Jahresbestleistung durch Verena Sailer, die in 11,18s mit persönlicher Bestleistung gewann. Wenig später gelang auch Tobias Unger über 100m der Männer mit 10,18s das WM-Limit.
Im Hochsprung der Frauen gab es (natürlich) einen Favoritensieg durch Ariane Friedrich die mit 2,01m gewann.
Beim Dreisprung der Damen gab es auch ein WM-Limit für Katja Demut mit 14,20m.
Thomas Goller gelang im Vorlauf der 400m Hürden mit 49,39s auch das WM-Limit.
Einen kompletteren Bericht gibt es auf Leichtathletik.de.

14. International EAA Athletic Meeting in Velenje – Slowenien

Beim international gut besetzen Meeting in Velenje war auch dieses Jahr eine größere Fraktion von Österreichern vertreten. Über 800m der Männer waren die beiden besten Österreicher der vergangenen Jahre, Andreas Rapatz und Matthias Kalkgruber, am Start. Andreas lief mit 1:49,63min auf Platz 6. Für Matthias Kalkgruber lief es anscheinend nicht gut. Er beendete das Rennen in 1:58,06 auf Platz 13. Bei den 800m der Frauen waren Elisabeth Niedereder und Sabine Kreiner mit von der Partie. Beide liefen solide Rennen in 2:07,19min für Sabine und 2:08,39min für Elisabeth. Eva Hieblinger-Schütz lief mit 9:40,54min eine gute Zeit und belegte damit Rang 4, nachdem Sie beim Europacup nicht angetreten war. Siehe den Blog von austrianhighlander.
Der Speerwurf der Frauen brachte ein sehr schönes Ergebnis für Österreich. Elisabeth Pauer gewann den Bewerb mit 55,73m vor Elisabeth Eberl mit 51,47m. Ebenso gelang Daniela Höllwarth ein Sieg im Stabhochsprung über 4,00m.

Wo ist der Hannes Hempel der Leichtathletik?

Diese Frage stelle ich mir seit ein paar Tagen. Denn soviel TV und Medienpräsenz wie Hannes Hempel mit der ganzen Doping Causa auf den Triathlon bzw. Ironman Sport gezogen hat, gäbe es sonst in 10 Jahren nicht. Auch wenn es eher schlechte Schlagzeilen sind, sind es Schlagzeilen. In der österreichischen Leichtathletik bleiben die ja momentan eher komplett aus. Also welcher Leichtathlet opfert sich und sorgt für ähnliche Schlagzeilen in der Leichtathletik? Ich hätte da ein paar Favoriten. 😉

Wir hätten die Medienpräsenz dringend nötig.

Nehmt nicht alles so Ernst… hosl

Wie hilfsbereit können Olympiastarter sein?

Ich konnte es in Kenia am eigenen Leib erfahren. Beim Ausweichen eines LKWs kam ich leider vom Weg ab und rutsche aus. Für die Kinder die gerade am Nachhauseweg von der Schule war das natürlich ein Moment über den sie herzhaft lachen konnten. Die haben sich wohl so wie ich gedacht, der kann nicht mal laufen. 😉 Da der Weg jedoch von scharfen Steinen geprägt war, zog sich eine ca. 3cm lange, relativ tiefe Wunde über mein Knie. Kurz darauf war das Knie von Blut verdeckt und mit relativ viel Staub überzogen. Aber es waren ja nur ca. 2.5km bis zum Camp. Im Camp angekommen machten mein Trainingskollege und ich uns auf die Suche nach einem Desinfektionsmittel, das wir leider zu Hause in Österreich vergessen hatten. Also fragten wir mal bei der Leitung des Camps nach. Naja, die hatten sowas natürlich auch nicht, jedoch wurde mir 100% Alkohol zum ausspülen angeboten. Diese Gelegenheit nutzte ich mal um die Wunde auszuspülen und dabei unheimlich lustige Schmerzen zu verspüren. Sauberer wurde die Wunde dadurch nicht wirklich. Zufälligerweise war gerade Hugo van den Broek, ein holländischer Marathonläufer der uns schon auf dem Weg zum Camp begleitet hat, zum Krafttraining im Camp und sah mein Problem. Er tätigte daraufhin ein paar Anrufe und organisierte somit ein Taxi das mich zum örtlichen Spital bringen sollte. Naja, die Taxifahrerin war dann niemand geringerer als die Olympiavierte Sylvia Kibet von Peking über 5000m. Dabei hatte sie noch ihr Kind für das sie eigentlich gerade kochen wollte und natürlich keinen Führerschein das ihr ein wenig Sorgen bereitete. Sylvia ist übrigens die Schwester von Hilda Kibet die für Holland startet und mit Hugo liiert ist. Beim Weg zum Spital wurde dann nochmal umdisponiert und doch die Apotheke mit Arzt vorgezogen, da diese besser seien. Die Wunde wurde dann mit Desinfektionsmittel ausgewaschen und mit einem Verband versorgt. Bei uns wäre es vermutlich genäht worden, aber so habe ich ein schöneres Andenken. 😉

Wieder im Camp angekommen, sinnierten wir ob das wohl in Österreich mit einem Fussballer oder anderen Persönlichkeiten auch so ohne weiteres geklappt hätte…

mit Alkohol ausgewaschene Wunde nach Sturz in KeniaApotheke in Iten

Hier noch ein Foto der Wunde und eines des Hinterzimmers der Apotheke wo die Behandlung erfolgt ist.

bis zur nächsten Geschichte, hosl

Günther Weidlinger fixiert seinen 2. Marathonstart!

Wie ich soeben auf sport.orf.at gelesen habe hat Günther Weidlinger, das Aushängeschild der österreichischen Laufszene, seinen 2. Marathonstart fixiert. Nach seinem knappen Scheitern (17s) am österreichischen Rekord von Gerhard Hartmann im April in Wien ist das erklärte Ziel wieder der Rekord. Günther wird seinen 2. Marathon in Frankfurt bestreiten, da für ihn dort optimale Bedingungen vorherrschen, aus terminlicher und läuferischer Sicht.

Ganz abgeschrieben hat er auch einen Start bei der WM in Paris noch nicht. In den nächsten 2 Wochen wird sich zeigen, ob er die dazu notwendige Form (28 Minuten auf 10000m) erreichen kann. Ein weiteres Thema war auch schon die Halbmarathon-WM, die dieses Jahr in Birmingham stattfindet. Diese wäre 2 Wochen vor dem Frankfurt Marathon und könnte eine gute Formüberprüfung für den Frankfurt-Start darstellen.

Bis zum nächsten mal, hosl

Warum lief Saif Saaeed Shaheen mit so einer verrückten Taktik bei der WM 2003 in Paris?

Naja, die Titelfrage lässt sich ganz einfach beantworten. Bei meinem Aufenthalt in Iten im kenianischen Hochland im Frühjahr dieses Jahres habe ich mir es vor Ort erklären lassen. Wie so oft im Leben ist auch hier eine Frau der Grund! Er und Ezekiel Kemboi buhlten vor der WM und zwei Schwestern die Nahe Iten wohnen. Um im Elternhaus bestmöglich akzeptiert zu werden musste also ein Wettstreit zeigen, wer die bessere Partie von den Beiden ist. Und seien wir uns ehrlich, welcher Schauplatz eignet sich besser als eine WM in Paris, der Stadt der Liebe. 😉 Im Prinzip haben jedoch beide Damen einen Glücksgriff gemacht. Den auch Ezekiel Kemboi ist nicht zu verachten. Immerhin gelang ihm in Abwesendheit von Shaheen 2004 in Athen der Olympiasieg.

Saif Saaeed Shaheen alias Stephen Cherono ist ja gebürtiger Kenianer und trainiert auch jetzt noch mit den Kenianern in Iten. Mein Trainingskollege konnte ihn sogar bei einem Spaziergang durch Iten beobachten. In dieser Kleinstadt mit ein paar tausend Einwohnern sind und waren aber auch noch viele andere Laufgrößen (in willkürlicher Reihenfolge) angesiedelt. z.B.: Lornah Kiplagat, Silvia Kibet, Abraham Chebii, Wilson Kiprotich Kipsang, Daniel Rono, Elias Kiptum Maindi, Vivian Cheruiyot, Wilson Kipketer, Joseph Mutua, Augustine Kiprono Choge, Wilson Boit Kipketer, Peter Rono, Cornelius Chirchir, William Chirchir, Mike Boit, Japhet Kimutai, Bernard Kaptingei, Ibrahim Hussein uvm.

Wer Information für ein Trainingslager in Iten braucht kann sich gerne an mich wenden.

lg hosl