Nach diesen Ergebnissen darf man gespannt auf die EM und WM Auswahl blicken. Besonders bei den Frauen hat Österreich ja zwei Topathletinnen im möglichen Aufgebot. Sabine Reiner (hellblau.POWERTEAM) stand bereits in den kürzlich erschienen ÖLV Nachrichten Rede und Antwort über ihre Saisonplanung.
Nach seinen Siegen in den vergangenen beiden Jahren muss Markus Hohenwarter (LC Villach) heuer leider zuschauen. Sabine Reiner (hellblau.POWERTEAM) wird versuchen ihren zweiten Platz vom Vorjahr zu verteidigen. Andrea Mayr (SVS) ist erstmals am Start und wird sicher eine starke Gegnerin, wie auch die Vorjahressiegerin Stevie Kremer.
Bei den Herren geht neben Lokalmatador Viktor Röthlin, Geoffrey Ndungu (run2gether), Jonathan Wyatt, David Schneider (LV Falsche Hasen) und auch der Berglaufweltmeister von 2012 Petro Mamo an den Start. Der Jungfraumarathon gewinnt immer mehr an Zuspruch durch seine (für einen Berglauf) guten Preisgelder. Bei der Jungfraumeile, wo Andreas Vojta im Vorjahr 2.ter wurde, war heuer kein Österreicher am Start.
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Mit Geoffrey Ndungu-Gikuni (run2gether) gewinnt ein ÖLV gemeldeter Athlet den Jungfrau Marathon in 2:50:28,4 vor Petro Mamo und Viktor Röthlin. Die Siegerzeit war 9:15 Minuten schneller als im Vorjahr und 1:26 Minute über dem Streckenrekord. Gerade auf so einer langen Strecke darf man die äußeren Bedingungen beim Vergleich nicht vernachlässigen.
Andrea Mayr (SVS) gewinnt mit neuem Streckenrekord von 3:20:20,7. Sabine Reiner (hellblau.POWERTEAM) belegt Rang 4 mit 3:25:59,4. [/Update]
Markus Hohenwarter und Staatsmeister im Halbmarathon Valentin Pfeil sollen sich in Graz nicht nur ein gutes Duell liefern, sondern auch die Spitzenläufer im Marathon auf der neuen Strecke zu einem neuen Streckenrekord (2:12:25) ziehen. Markus Hohenwarter reist dabei als inoffizieller Bergmarathonweltmeister an und wird das Rennen 5 Wochen nach dem Sieg des Jungfraumarathons bestreiten. Das gleiche gilt auch für Freundin und Vizeweltmeisterin Sabine Reiner, die ebenfalls im Halbmarathon an den Start gehen soll. Valentin Pfeil hofft nach seinem Sieg bei der Staatsmeisterschaft in 1:06:51 vor allem auf eine schnelle Zeit und möchte zumindest Jagd auf eine 1:05er Zeit machen und hat mit Christian Steinhammer einen eigenen Tempomacher mit dabei.
Für den Cityrun über ca. 11,5km hat man Andreas Vojta verpflichtet und wird einen flotten Trainingslauf absolvieren (die rund 100km pro Woche darf man etwas aufrunden). Auch der Marathon soll von der österreichischen Dichte wieder besser besucht werden, das heißt es sollten mehrere Zeiten unter 2:30 zustande kommen.
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Auch heuer gab es wieder 10000 CHF (~8280 EUR) Preisgeld beim Jungfraumarathon für den Sieger und die Siegerin. 5000 CHF bzw. 3000 CHF konnte man sich als Zweit- bzw. Drittplatzierter sichern. Ab Platz 4 unterscheiden sich die Preisgelder von 2000 CHF bei den Männern und 800 CHF bei den Frauen. Auch Sprintprämien konnte man sich abholen, wie z.B.: Markus Hohenwarter nach km 4 mit 500 CHF.
Einen besseren Stundenlohn gab es bei der Meile. 1607 CHF für den Sieger, 1207 CHF für den Zweiten. Für eine Meile unter 4 Minuten gab es nochmal 1000 CHF Zeitbonus. Aber, das ganze natürlich vor Steuern… Für die „Guten“ gabs aber natürlich auch nette Startgelder.
Andreas Vojta gewinnt sein bisher höchstes Preisgeld bei der Jungfrau Meile in Interlaken. Nach Plätzen 5 und 6 (2010 und 2011) reicht es heuer zwar mit mehr als 5s Rückstand auf den Sieger Patrick Mugur Ereng aus Kenia, dennoch für Rang 2. Damit hält Andi die stärksten Europäer, großteils Schweitzer, in schach. Mit 4:34,69 (30s Handicap gegenüber den Damen) war er um etwas mehr als 1s unter seiner Bestzeit von 2010. Lukas Pallitsch, der auch auf der Startliste stand, war aufgrund einer Verletzung nicht am Start.
Morgen folgt der Marathon der Damen, bevor am Sonntag Markus Hohenwarter als Titelverteidiger beim Jungfrau Marathon der Herren an den Start geht. Heuer könnte das unterfangen jedoch schwieriger werden, siehe IAAF Beitrag.
Nach dem eher enttäuschenden Hitzemarathon am Montag in Boston sind nun alle internationalen Marathonaugen auf London gerichtet. Vor allem für die Kenianer ist das Rennen im Hinblick auf die Olympiaqualifikation besonders wichtig, nachdem Geoffrey Mutai in Boston gepatzt hat.
Vorschau London Marathon 2012 von Renndirektor David Bedford – Elite Männer:
Interessanterweise wird ein sehr heißer Kandidat Wilson Kipsang Kiprotich im Interview nicht namentlich erwähnt. Weitere Topstars neben den genannten sind Jaouad Gharib, Marilson Dos Santos und Zersenay Tadese.
Vorschau London Marathon 2012 von Renndirektor David Bedford – Elite Frauen:
Bei den Frauen sollte man auch die Vorjahreszweite von Chicago Ejegayehu Dibaba nicht vergessen.
Als vor und Parallelprogramm zum London Marathon 2012 läuft auch der Linz Marathon 2012 live auf ORF Sport+. Übertragungsstart ist um 08:25-12:00. Auf ORF1 gibt es von 18:45-18:58 die Highlights zu sehen. Beim Marathon versuchen ja Christian Pflügl und Markus Hohenwarter, doch ohne Tempomacher Günther Weidlinger (siehe Homepage Christian Pflügl), das Olympialimit zumindest zu attackieren. Aus kenianischer Sicht wird natürlich alles versucht den Streckenrekord zu brechen und Linz wieder zum schnellsten Marathon Österreichs zu machen (wird aber vermutlich sehr schwer).
Beim Halbmarathon sind die Augen natürlich auf das Zugpferd Viktor Röthlin gerichtet der aber nach Tokio, laut Paris Marathon Übertragung auf Eurosport, eine 3-wöchige Pause eingelegt hat und erst wieder langsam in Schwung kommt. Die richtige 14-wöchige Marathonvorbereitung wird erst nach dem Linz Marathon Anfang Mai gestartet. Gespannt darf man aus österreichischer Sicht (vor allem nachdem Martin Pröll seine Karriere beendet hat) auf Florian Prüller sein.
Und Andrea Mayr bekommt ihr eigenes Rennen über 10km auf AIMS-vermessener Strecke um ihren ÖLV-Rekord von 33:12 zu attackieren.
Am Sonntag ist für viele Österreicher der Vienna City Marathon (bzw. eher Halb- und Staffelmarathon) das Highlight. Am selben Tag findet jedoch auch noch die international besser besetzten Marathons in Rotterdam, Paris und der Mailand Marathon statt. Paris und Mailand werden auf Eurosport live bzw. zusammenfassend übertragen. Am Montag dem 16. April gibt es dann das ein weiteres wirkliches Marathon-Highlight der Saison mit dem ersten Marathonmajor der Olympiasaison in Boston! Geoffrey Mutai gewann im Vorjahr in 2:03:02 und tritt auch heuer als Titelverteidiger an. Der Vorjahreszweite Moses Mosop und Chicago Marathon Sieger setzt dieses Jahr auf den Rotterdam Marathon (auch am Sonntag) und wird versuchen den Weltrekord anzugreifen. Damit beginnt auch das Ausscheidungsrennen der Kenianer für die Olympiaqualifikation.
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Markus Hohenwarter wird mit 1:04:41 bester nicht Kenianer und belegt damit Rang 13 und gewinnt die M30 (glaubt aber laut eigener Aussage, zumindest vor diesem Lauf, nicht an das Marathonolympialimit)! Christian Pflügl läuft mit 1:05:56 persönliche Bestzeit. Das bedeutet Rang 16 und Platz 3 in der M30!
Am 1. April wird der Vattenfall Berlin Halbmarathon erstmals live im Internet übertragen. Ab 10:45-13:00 gibt es einen Livestream von n-tv. Von 17:10-18:00 gibt es dann noch eine Zusammenfassung im TV auf n-tv. Neben dem Halbmarathonweltmeister Wilson Kiprop sind auch zwei österreichische Asse am Start. Rekordhalterin Andrea Mayr, Christian Pflügl und Markus Hohenwarter, sowie Sabine Reiner geben sich die Ehre. Das Berlin eine schnelle Strecke sein kann, hat Michael Schmid mit 1:03:43 (3. schnellste Zeit eines Österreichers) 2010 bewiesen.
Eine Woche zuvor am 25.03.2012 wird, nunmehr Vizestaatsmeister (Crosslauf Kurzstrecke), Thomas Rossmann im niederländischen Venlo beim Venloop versuchen seine Halbmarathonbestzeit von 1:07:48 zu verbessern. Auch hier lieferten Österreicher in den vergangenen Jahren immer wieder gute Ergebnisse ab und bekommen dadurch vom Renndirektor Carel van Nistelrooy immer wieder Startplätze und bei entsprechender Leistung auch etwas Preisgeld. (Florian Prüller 2008 1:04:38, 2010 1:06:29; Markus Hohenwarter 2009 1:04:56)